Das puq – pop up quartier Osnabrück bietet Kreativschaffenden, Künstler*innen und Unternehmer*innen ab sofort die Möglichkeit, ihre Ideen und Produkte einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Genutzt werden dafür zum einen leerstehende Flächen und Immobilien innerhalb des Osnabrücker Stadtrings; zum anderen erstrahlt eine alte Immobilie im neuen Licht: der Neumarkt 3, ehemals Sportarena, wird vorübergehend zum Dreh- und Angelpunkt des von der Marketing Osnabrück GmbH initiierten Projekts – und erfährt damit selbst die perfekte Zwischennutzung.
it’s up to you
Das pop up quartier ist mehr als nur ein Ort – es ist die Summe aller Flächen, auf denen in der Osnabrücker Innenstadt Kunst und Kreatives, Ideen und Geschäfte stattfinden. Ob Bierstraße oder Öwer de Hase, Krahnstraße oder Neumarkt: Jede Fläche, die innerhalb des Rings liegt und aktuell nicht genutzt wird, hat das Zeug zum pop up quartier. Damit wird nicht nur die Innenstadt belebt, sondern auch das Thema Zwischenmiete für alle transparent und greifbar gemacht.
Teilzunehmen ist denkbar leicht: Man braucht kein professionelles Logo, keinen Messestand – was zählt, ist einzig die Idee. Gemäß dem Motto: It’s up to you! sind Künstler*innen, Gründer*innen und Kreativschaffende aufgerufen, sich mit einem Kurzkonzept über die eigens eingerichtete Landingpage (www.popupquartier.de) zu bewerben; entweder für eine Fläche und ein Pop-up Fenster im pop up quartier am Neumarkt 3 (ehemalige Sportarena) oder für eine andere leerstehende Fläche in der Innenstadt. Nach Eingang prüfen Vertreter*innen der mO. zusammen mit einer Expertenjury die Bewerbungen und wählen die geeignetsten Kandidat*innen aus, die dann, ohne großen Aufwand, hohe Kosten oder lange Bindung ihre Ideen und Produkte in bester Lage einer großen Öffentlichkeit präsentieren können. Auch Eigentümer*innen, die aktuell leerstehende Flächen zu verzeichnen haben, sind aufgerufen, sich zu melden, wenn sie ihre Fläche zum pop up quartier machen möchten.
pop up the city
„Für alle Beteiligten bietet diese Art der Zwischennutzung viele Vorteile“, sagt Citymanagerin Julia Determann: „Die Zwischenmieter*innen bekommen ohne großen Aufwand und teils sogar mit subventionierten Mieten die Chance, sich auszuprobieren, die Vermieter*innen wissen ihre Immobilie sichtbar und gut betreut, die Besucher*innen freuen sich über ein abwechslungsreiches Angebot und nicht zuletzt belebt puq unsere Innenstadt mit vielen kreativen Konzepten und Ideen.“
Vor allem der letztgenannte Aspekt ist es, der bei den Verantwortlichen vom Citymanagement der mO. naturgemäß im Fokus steht. Denn das pop up quartier ist Teil des REACT EU-Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt“, bei dem das Land Niedersachsen 207 Kommunen und kommunale Verbünde bei der Entwicklung von Projekten und Konzepten zur Innenstadtentwicklung unterstützt. Die Marketing Osnabrück GmbH setzt mit den insgesamt 1,8 Millionen Euro nun Maßnahmen in den Bereichen Leerstand, Handel sowie Logistik um. „Der Leerstand ist eine der aktuell größten Herausforderungen der Stadtentwicklung, nicht nur in Osnabrück und auch nicht erst seit Corona“, sagt Alexander Illenseer, Geschäftsführer der mO. „Das Shoppingverhalten der Menschen ändert sich, weg vom reinen Einkaufen, hin zum Erlebnis.“ Ermöglicht wird das Projekt nicht zuletzt durch Investor Dr. Theodor Bergmann, Inhaber der Immobilie der ehemaligen Sportarena, sowie Lars Westerheider, die sich engagiert dafür eingesetzt haben, dass der Neumarkt 3 alle notwendigen Hürden nimmt, um zum pop up quartier zu werden. Dass dies am Ende gelungen ist, darüber freut sich auch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter: „puq wertet nicht nur den Neumarkt auf – das Projekt eröffnet nun eine neue Perspektive für die gesamte Innenstadt!“
the space to be
Pop-up Stores sind ein Trend, der seit Jahren die Innenstädte belebt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie blitzschnell entstehen und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Ob Shops, Cafés, Galerien oder Events, alles ist erlaubt, alles ist möglich. Pop up Stores holen Produkte von digitalen Plattformen in die analoge Welt. Sie bieten neue Markenerlebnisse, laden zum Stöbern und Inspirieren ein, zu einer neuen/alten Art des Shoppings jenseits der Bestellung-auf-einen-Klick. Sie spielen mit der Kombination aus Exklusivität und Vergänglichkeit und bieten nicht zuletzt vor allem Gründer*innen und Künstler*innen die Chance, sich mit ihrer Idee unkompliziert on location auszuprobieren. Dass Osnabrück in Sachen Pop-up Kultur noch einiges vorhat, stellt Ruth Hethey klar: „Wir wollen Benchmark werden!“, sagt die Citymanagerin. „Wer sich in Zukunft für Pop-up Konzepte interessiert, der soll an puq nicht vorbeikommen – auch überregional.“ Und so ist auch die Zielgruppe nicht auf die Friedensstadt begrenzt: Menschen aus Nachbarstädten wie Münster, Bielefeld oder Oldenburg, die generell ihren Markt in Osnabrück sehen, sind ebenfalls eingeladen, sich zu bewerben. „Auch Konzepte aus Berlin oder Stuttgart sind willkommen“, erklären Julia Determann und Ruth Hethey.
Initiiert, konzipiert und umgesetzt wurde und wird das Projekt von der Marketing Osnabrück GmbH, die sich auch bislang um die Vermittlung leerstehender Flächen an interessierte Gründer*innen und Unternehmer*innen in der Innenstadt gekümmert hat. Kooperationspartner ist die Wirtschaftsförderung Osnabrück, die auch über den Innenstadtbereich hinaus Ansprechpartnerin für die Vermittlung freistehender Flächen an Interessierte ist. Branding, Text und Design stammen aus der Feder des Kreativteams kraem, ihrerseits frisch in der Osnabrücker Bierstraße ansässig. Neben einer Landingpage sowie auffälligen Plakaten, die in Kürze ziemlich viel Farbe an die Betonwände der ehemaligen Sportarena bringen werden, gehören ein Instagram-Account (@popupquartier), Banner sowie Großflächenmotive zum Kommunikationskonzept.
Das Projekt wird aus dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ der EU-Aufbauhilfe REACT EU im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert und soll Kommunen dabei unterstützen, ihre Innenstädte mit auf die Situation vor Ort zugeschnittenen Konzepten zukunftssicher aufzustellen. Ziel ist es, dass die Menschen sich den Lebensraum Stadt neu erschließen können.