Friedenstag am 25. Oktober: Mitmachen beim „Osnabrücker Friedenssingen“

Was für eine Befreiung! Als am 25. Oktober 1648 der Westfälische Frieden von der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet worden war, stimmte das Volk auf dem Markt spontan den Lobgesang an. Zum 375. Jahrestag würdigen die Stadt Osnabrück und der Deutsche Chorverband dieses Ereignis mit dem „Osnabrücker Friedenssingen“. Alle Chöre und Singbegeisterte sind eingeladen, am Mittwoch, 25. Oktober um 16.30 Uhr unter der musikalischen Leitung von Michael Schmoll und gemeinsam mit internationalen Jugendchören auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus alte und neue Friedenslieder zu singen. 

Einer der Initiatoren und Schirmherr des Projekts ist Bundespräsident a. D. Christian Wulff. „Damals wie heute schafft gemeinsames Singen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das gerade in herausfordernden Zeiten wichtig ist. Beim Osnabrücker Friedenssingen bringen wir musikalisch Menschen verschiedener Altersklassen und Nationen zusammen, um den Westfälischen Friedensschluss, das prägende Ereignis der Stadtgeschichte, auch emotional in Erinnerung zu rufen“, sagt der Präsident des Deutschen Chorverbandes und Ehrenbürger der Stadt Osnabrück. 

Das Friedenssingen wird etwa eine Stunde dauern. Unter anderem sollen Mozarts Kanon „Dona nobis pacem“, der Osnabrücker Friedenschoral und weitere Friedenslieder angestimmt werden. Die Sängerinnen und Sänger können sich mit einem digitalen Chorheft vorbereiten: Alle Lieder werden zum Üben als Notenblätter und Audiodateien zum kostenlosen Download auf www.osnabrueck.de/friedenssingen angeboten. Auf dieser Seite sind auch Termine für offene Proben zu finden, bei denen Interessierte die Lieder mit professioneller Unterstützung einstudieren können. 

Das Friedenssingen wird ergänzt durch verschiedene Begegnungs- und Beteiligungsveranstaltungen, in die auch die Sängerinnen und Sänger und die Ensembles eingebunden werden. Am Friedenstag gestalten Chöre aus der Region Begegnungskonzerte an öffentlichen Orten in der Stadt. Interessierte Chöre können über ein Kontaktformular auf der Website Vorschläge für Begegnungskonzerte anmelden. Ebenfalls am 25. Oktober wird der „SingBus“ der Deutschen Chorjugend ein offenes Singangebot für Kindertagesstätten auf dem Domvorplatz anbieten. Hier werden die Kinder in einer Sing- und Klingausstellung ihre Stimme, Mehrstimmigkeit und Rhythmus entdecken und musikalischen Prinzipien auf den Grund gehen können. 

Vom 21. bis 26. Oktober sind zudem Kinder-, Jugend- und Studierendenchöre aus Angers und Greifswald, beide Osnabrücker Partnerstädte, sowie aus Stockholm in der Friedensstadt zu Gast. Im Mittelpunkt der Begegnungen mit dem Osnabrücker Jugendchor und anderen Chören aus der Region stehen das gegenseitige Kennenlernen beim gemeinsamen Musizieren, eine Erkundung der Stadt sowie die Beschäftigung mit aktuellen Fragen zu Krieg und Frieden, zur Demokratie und der Europäischen Idee. Natürlich werden auch gemeinsame Konzerte gesungen. 

„Im Jubiläumsprogramm ‘375 Jahre Westfälischer Frieden‘ haben die historischen Ereignisse einen besonderen Stellenwert, wie beispielsweise zuletzt das sehr gut besuchte Kulturprogramm zum Osnabrücker Handschlag“, sagt Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Mit dem Friedenssingen haben wir zum Finale des Jubiläumsjahres ein weiteres einzigartiges Format mit historischem Bezug geschaffen, das Menschen zusammenbringt und sie am Westfälischen Frieden teilhaben lässt.“