Archivmeldung

Spannende digitale Touren für die Osnabrücker Stadtteile „Schinkel“ und „Wüste“ des MIK

Multimedialer Stadtrundgang „OSNABRÜCKERLEBEN“ um neue Routen erweitert

Bereits seit Mai vergangenen Jahres können Osnabrückerinnen und Osnabrücker, Besucherinnen und Besucher der Innenstadt mit dem vom MIK entwickelten Rundgang „OSNABRÜCKERLEBEN“ per Smartphone verborgene und spannende Seiten der Stadtgeschichte erkunden. Jetzt hat das Museum zwei neue Rundgänge für die Stadtteile „Schinkel“ und „Wüste“ erarbeitet. Wie schon die Innenstadtroute wurden auch die beiden neuen Touren durch die Förderung der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung ermöglicht.

Wie haben die Osnabrückerinnen und Osnabrücker vor 50 oder 100 Jahren ihre Freizeit verbracht, wo haben sie eingekauft, wie sah ihr Arbeitsalltag aus? Welche Häuser standen an der Stelle moderner Bauten von heute, wie hat sich die Stadt verändert? Mit dem kostenlosen digitalen Stadtrundgang OSNABRÜCKERLEBEN wandeln die Nutzenden auf den Spuren der Vergangenheit und erleben Osnabrück ganz neu. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein Smartphone. Einfach die QR-Codes auf den Schildern der jeweiligen Stationen scannen und los geht’s.

An inzwischen 35 ausgewiesenen Stationen erfahren alle Interessierten mehr über den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel der Stadt – durch wissenschaftlich erarbeitete, kurzweilige Texte und Zeitzeugen­berichte von Menschen, die in den Stadteilen leben und gearbeitet haben. Lebendige Soundcollagen (umgesetzt vom Musiktheater Lupe) verbunden mit historischen Objekten und Fotografien aus der Sammlung des MIK erzählen spannende Geschichten über Handwerk, Verkehr, Gesundheit, Freizeit- und Kneipenkultur von einst und lassen den Alltag von damals lebendig werden.

„In unseren Sammlungen finden sich zahlreiche spannende, von vielen noch nie gesehene Zeugnisse der Wirtschafts- und Alltagsgeschichte Osnabrücks. Mit der App OSNABRÜCKERLEBEN verknüpfen wir diese auf lebendige Weise mit Originalschauplätzen. So bringen wir unser Museum in die Stadt – zu den Menschen“, erklärt Dr. Vera Hierholzer, Direktorin des MIK.

Die Rundgänge „OSNABRÜCKERLEBEN“ führen nach der Innenstadt jetzt auch in die innenstadtnahen Stadtteile Schinkel und Wüste – zwei sehr unterschiedliche Quartiere, deren Historie durch die Industrialisierung geprägt wurde.

Die Entwicklung des „Schinkels“ ist für die Osnabrückerinnen und Osnabrücker von besonderer Bedeutung; der Stadtteil kann in Anbetracht seiner Geschichte zu Recht als Industrie- und Arbeiterviertel bezeichnet werden. Bereits im 19. Jahrhundert haben sich hier infolge der guten Bahnanbindungen und der Nähe zum Osnabrücker Hauptbahnhof zahlreiche Industrieunternehmen wie beispielsweise das Stahlwerk oder die Eisengießerei Ortmann angesiedelt. Mit der Industrie zog es auch viele Arbeiterinnen und Arbeiter aus Stadt, Land und aus dem Ausland in den Stadtteil. Der Rundgang spiegelt diese Entwicklung wider und versetzt die Nutzenden zurück in die Arbeits- und Lebenswelt des Viertels von damals. 

Der Stadtteil „Wüste“ weist eine nicht weniger bedeutsame Entwicklungs­geschichte für Osnabrück auf. Hier liegen die Anfänge der bekannten Gasuhren-Fabrik Kromschröder. Das beliebte Freizeitbad „Moskau“ weckt bis heute die Neugier der Besucher, insbesondere bezüglich der Namensgebung. Mit der „Deutschen Scholle“ gibt es hier einen typischen deutschen Kleingartenverein, dessen Ursprung mit der Häuserkolonie der Papiermühle Quirll in Verbindung steht.

Der digitale Rundgang gibt eine neue Perspektive auf den besonders weitläufigen Stadtteil. Diese Route eignet sich wunderbar für eine Fahrrad-Rundtour entlang der Stationen. 

Durch die lebendige Partizipation verschiedener Personen und Institutionen lebt die facettenreiche Geschichte der beiden Stadtteile in den digitalen Rundgängen neu auf. Im Schinkel arbeitete das MIK beispielsweise eng mit Schülerinnen und Schüler der Stüveschule zusammen. Gemeinsam mit Ralf Siebenand vom Musiktheater Lupe entwickelten diese einen eigenen Beitrag zur Geschichte ihrer eigenen Schule. Auch der Bürgerverein „Schinkel von 1912 e. V.“ mit Christoph Rickling unterstützte die Produktion des neuen Rundgangs tatkräftig mit Bildmaterial aus dem umfangreichen Archiv des Vereins.

Die einzelnen Rundgänge dauern zwischen 90 und 120 Minuten und können unter https://www.digiwalk.de/auch von zu Hause vom Sofa aus mit Tablet oder Notebook entdeckt werden!

Direkter Link zu den neuen Touren:
https://www.digiwalk.de/walks/wueste

https://www.digiwalk.de/walks/schinkel

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