Bunte Fischerhäuser, eine Mole mit Leuchtturm, Dünenlandschaft, Kiefern und bunte Bojen – ein Ausflug in die Osnabrücker „Wasserwelten“ ist fast wie ein Ausflug an die Küste. Mit viel Liebe zum Detail, inspiriert von nordischen Küsten ist die neue Tierwelt entstanden und bietet nun den Tieren große, tiefe Becken und den Besuchern ein spannendes Ausflugsziel mit Unterwassereinblicken und Spielplatz. Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann kam zur Eröffnung, auch weil die „Wasserwelten“ mit Unterstützung durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über die Niedersächsische N-Bank finanziert wurde: „Die neuen Anlagen im Osnabrücker Zoo versprechen eine noch größere Attraktivität für Besucherinnen und Besucher, aber ebenso mehr Tierwohl und Umweltschutz. Sie sind kreativ, innovativ, nachhaltig und damit serviceorientiert. Mich freut es sehr, dass das Land Niedersachsen geholfen hat, die Erfolgsgeschichte des Osnabrücker Zoos weiterzuschreiben.“ Der Zoo Osnabrück, der sich fast ausschließlich selbst finanziert, ist auf Unterstützung durch Fördermittel sowie auf Hilfe aus der Wirtschaft angewiesen und so befanden sich auch viele der zahlreichen Sponsoren des Zoos unter den Gästen.
Bauprojekt mit engem Zeitplan
Etwas über ein Jahr lang hatte der Zoo an der neuen Tierwelt gebaut und trotz Corona und Lieferengpässen alle Zeitrahmen einhalten können. Der Entwurf für die „Wasserwelten“ stammt von den Architekten der Firma dan pearlman Erlebnisarchitektur, die seit rund 20 Jahren in sich stimmige Erlebniswelten realisieren und als Generalplaner für Architektur und Landschaftsplanung verantwortlich sind: „Herausforderung war der enge Zeitplan durch die Förderung und auch der begrenzte Platz auf dem Areal. Wir haben es aber geschafft sowohl den Raum effizient zu nutzen als auch eine besondere Kulisse mit viel Flair zu schaffen, die die Besucher aus ihrem Alltag in eine Urlaubsatmosphäre entführen“, freut sich Architekt Kieran Stanley. Die Ausschreibung und Projektbetreuung der „Wasserwelten“ übernahm im Auftrag von dan pearlman das Architektur- und Ingenieurbüro pbr Planungsbüro Rohling AG. Besonders hervorzuheben ist die innovative Filtertechnik für die riesigen Wasserbecken, die mit Faserbällen den Wasserwechsel nur noch alle ein bis zwei Jahre notwendig macht – bei etwa 2,4 Millionen Liter Wassermenge und einer Ersparnis von etwa 10 Millionen Liter jährlich ein großer Pluspunkt für die Umwelt und das Zoobudget.
Neuer Glanz am alten Zoo-Eingang
Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde begrüßte an dem besonderen Tag die Gäste und ist sehr zufrieden mit dem neuen Areal: „Hier am alten Eingang befanden sich vorher in die Jahre gekommene Anlagen, ein Teich und Spielplätze – nun ist dieser Bereich nicht wiederzuerkennen und ist das neue Schmuckstück hier im Zoo. Die Seelöwen sind schon seit vielen Jahrzehnten treue Begleiter unserer Zoobesucher und die Fütterung ist das Highlight für viele Kinder. Das wird hier nun ein besonderes Erlebnis.“ Noch müssen sich die Tiere allerdings eingewöhnen: „Die Tiere sind seit ein paar Tagen in ihren neuen Gehegen und Becken und sind noch etwas unsicher. Denn anders, als man vielleicht vermutet, ist so ein neues Zuhause für die Tiere erstmal ungewohnt und ein wenig unheimlich. Deswegen zeigen sich Seehunde und Seelöwen vielleicht noch nicht so oft und an das Training müssen wir sie erst langsam wieder heranführen“, so Andreas Wulftange, zoologischer Leiter. Er sei auf jeden Fall froh, dass die Tiere nun teilweise drei Mal so viel Platz und mit einer Beckentiefe von 3 Metern viel Raum zum Tauchen haben. Mittelfristig plane er weitere Seehunde und Seelöwen nach Osnabrück in die „Wasserwelten“ zu holen.
Ein besonderes Dankeschön: „Wasserwelten Mariasiel“
Die Finanzierung der „Wasserwelten“ stand zum Glück bereits vor der Corona-Pandemie fest, berichtet Zoogeschäftsführer Andreas Busemann: „Wir hatten die Zusage der Förderung durch EFRE-Mittel über die N-Bank in Höhe von letztendlich 2,8 Millionen Euro – hier möchte ich mich noch mal ausdrücklich bei Herrn Dr. Althusmann bedanken. Außerdem flossen knapp 1,6 Millionen Euro einer besonderen Erbschaft von Maria Ahrens und ihrer Familie in den neuen Bereich, weswegen wir die ‚Wasserwelten‘ auch gerne ‚Mariasiel‘ nennen möchten – eine Idee unseres technischen Leiters Thorsten Vaupel.“ Busemann bedankte sich ausdrücklich bei der Familie, ohne die die „Wasserwelten Mariasiel“ so nicht zustande gekommen wären. Vaupel war als technischer Leiter die Schnittstelle zwischen Zoo und Baufirmen: „Das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Gewerken hat wirklich richtig gut geklappt, alle haben angesichts des engen Zeitrahmens schnell und lösungsorientiert gearbeitet. Wenn der Eröffnungstermin näher rückt, wird es natürlich nochmal hektisch.“
Unterwasser-Galerie zeigt Schwimmkünste der Tiere
Nun ist aber fast alles fertig, ein paar letzte Wegearbeiten sowie die Aufbereitung des alten Spielplatzes mit der historischen Lokomotive werden noch parallel zum Zoobetrieb laufen. Auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter ist von dem Ergebnis begeistert: „Der Zoo Osnabrück war bereits vor den ‚Wasserwelten‘ ein Highlight für die Menschen hier vor Ort und Besucher der Region, der neue Bereich macht den Zoo nun noch attraktiver. Besonders gut gefällt mir die Panorama-Unterwasser-Galerie, ein Raum, der sowohl die Seehunde als auch die Seelöwen in ihrem Lebensraum Wasser zeigt.“ Besucher können die „Wasserwelten Mariasiel“ ab sofort besichtigen und sich auf das Eröffnungswochenende am 9. und 10. Juli freuen. In der neuen Tierwelt stehen dann von 9 bis 16 Uhr die Zoopädagogen mit Aktionsständen, das Piratentheater „Bernd Backenbart“ tritt mit Jonglage und Zauberei auf, Walkingacts in Form von Seepferdchen sind am Sonntag auf den Zoowegen unterwegs und Glitzertattoos werden angeboten. Neben dem neuen Spielplatz lädt außerdem eine Hüpfburg im Zoozentrum zum Toben ein.
Weitere Informationen zum Eröffnungswochenende und zum Zoo Osnabrück auf www.zoo-osnabrueck.de.