Archivmeldung

„Homo Mobilis“ von Stephan Balkenhol am Hauptbahnhof in Osnabrück

Station to Station macht Halt in Osnabrück. Die feierliche Enthüllung der Skulptur Homo Mobilis, die der renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol eigens für den Vorplatz des Hauptbahnhofs in Osnabrück geschaffen hat, fand jetzt nach einleitenden Worten von Katharina Pötter (Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück), Anna-Marie Großmann (Geschäftsführerin Georgsmarienhütte Holding GmbH) und Walter Smerling (Kurator) statt.

Homo Mobilis ist das Symbol des bewegten Mannes – durch eigene Kraft versteht sich. Stephan Balkenhol bleibt auch mit dieser Arbeit seiner unverwechselbaren, skulpturalen Handschrift treu: schwarze Hose, weißes Hemd und ein Gesicht mit hohem Identifikationspotenzial. Homo Mobilis, der Fahrer auf dem Pedalo, das könnte jeder von uns 

sein. Mit der Skulptur verweist Stephan Balkenhol auf das existenzielle Bedürfnis des Menschen nach Fortbewegung.

Stephan Balkenhol erläutert: „Vor dem Bahnhof, der Kathedrale des industriellen Zeitalters, steht ein großer Mann in schwarzer Hose und weißem Hemd – auf einem Pedalo. Dieses einfache Kinderspielzeug verwandelt sich in eine Metapher für die fundamentale Beziehung von Mensch, Technik und Bewegung. Dabei entfaltet sich bei genauerem Hinsehen eine unerwartete historische Tiefe: Die Räder dieses Pedalos sind ehemalige Güterwagenräder – eine Ode an die Eisenbahn. 

Zudem steht es für das Spielerische im Akt des Fortbewegens. Denn Mobilität entsteht nicht allein aus Notwendigkeit oder ökonomischem Kalkül, sondern ebenso aus Neugier, Entdeckergeist und Spielfreude. Der Mensch ist Homo faber – der Schaffende, der Werkzeuge erfindet und Maschinen baut. Zugleich ist er Homo ludens – der Spieler, der probiert, scheitert, ausbalanciert. 

Dieses Denkmal der Mobilität stellt die Bewegung als Wesenskern des Lebens in den Vordergrund. Bewegung ist nicht nur Ortswechsel, sondern Ausdruck des Werdens und Vergehens, die Struktur des Lebendigen selbst. Sie verbindet die räumliche mit der zeitlichen Dimension: Wer reist, verändert nicht nur den Ort, sondern auch den Standpunkt in der Zeit – und seinen Sehepunkt. Jede Bewegung ist damit auch ein Perspektivwechsel, ein neues Verhältnis zur Welt. 

Kunstwerke, Skulpturen – auch wenn sie statisch wirken – sind Vehikel, die Bilder transportieren und uns zum Nachdenken anregen. Mobilität ist physische Fortbewegung und auch geistige Beweglichkeit.“

Der Titel Homo Mobilis knüpft an die anthropologische Konstante menschlicher Bewegung an, physisch wie geistig. Der Mensch erfindet Maschinen, um sich über seinen natürlichen Grenzen hinwegzusetzen und gleichzeitig bleibt er von ihnen abhängig. Die Eisenbahnschienen stehen für Fortschritt und industriellen Wandel, das Pedalo dagegen für einfache, muskelbetriebene Mobilität. In der Spannung entfaltet sich Stephan Balkenhols Reflexion über das Verhältnis von Mensch und Technik.

Prof. Walter Smerling, Kurator des Projektes, führt aus: „Der Bahnhof ist nicht nur der Ort für den Anfang und das Ende einer Reise, er ist auch Treffpunkt und mit ‘Station to Station’ machen wir ihn zum Ort für die Kunst - er wird zum Ort für Begegnungen und Austausch. Es ist unser Anliegen, den Dialog mit kulturellen und ästhetischen Themen zu fördern und kulturelle Identität zu schaffen. Die Funktion des Bahnhofs wird durch Kunst überhöht. Mit Kunst im öffentlichen Raum schaffen wir eine noch lebendigere Umgebung. Wir bereichern das visuelle Erscheinungsbild, schaffen neue Perspektiven und laden die Menschen zum Verweilen ein.” 

Station to Station hat ein klares Ziel: Den Bahnhof als Ort der Begegnung mit Kunst im öffentlichen Raum. Gelungen ist dies bereits am Hauptbahnhof in Berlin mit Bettina Pousttchi, am Fernbahnhof Frankfurt Flughafen mit Andreas Schmitten sowie am Hauptbahnhof in Kassel mit Leunora Salihu und jetzt am Hauptbahnhof in Osnabrück. Weitere Bahnhöfe sind geplant.

Angestoßen wurde das Projekt Station to Station vom Bundesverkehrsministerium und der Stiftung für Kunst und Kultur. Die Initiativfinanzierung für Berlin, Frankfurt und Kassel kam aus öffentlicher Hand. Nun werden die weiteren Projekte aus privaten Mitteln ermöglicht, wie auch in Osnabrück. Die Realisierung des Homo Mobilis in Osnabrück steht für ein gelungenes Beispiel einer Public-Private-Partnership und ist ganz besonders der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, der Felicitas und Werner Egerland Stiftung für europäische Jugendförderung, der Köster GmbH, der Hellmann Worldwide Logistics Se & Co. KG, der Heinrich Fip GmbH & Co. KG, der Stadt Osnabrück, der Stiftung der Sparkasse Osnabrück und last but not least Frau Dr. Anne-Marie Großmann sowie Jürgen Großmann zu verdanken. Sie sind von der Bedeutung der Kunst im öffentlichen Raum überzeugt und haben mit großem Engagement die Realisierung in Osnabrück wesentlich unterstützt.

Statements von Freunden und Förderern des Projektes: 

Katharina Pötter (Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück): „Es ist eine schöne Auszeichnung für Osnabrück, dass die Stadt als vierte Station von ‚Station to Station‘ ausgewählt wurde. Das Projekt kreiert ein künstlerisches Netz entlang der Schienen. Bisher führte es von Berlin über Frankfurt und Kassel und ab sofort nach Osnabrück. Dass gerade das Werk von Stephan Balkenhol ‚Homo Mobilis‘ in Osnabrück seinen Platz findet, freut mich. Die Werke von Stephan Balkenhol sind etwas Besonderes und bringen die Menschen miteinander ins Gespräch. Der Mann auf dem Pedalo fällt nicht nur wegen seiner Größe auf, sondern wegen seiner ganz eigenen Art, die absolut die unverwechselbare Handschrift des Künstlers trägt.“

Jürgen Großmann (Mitglied des Vorstandes der Stiftung für Kunst und Kultur e.V.): „Der traditionelle Verkehrsknotenpunkt Osnabrück strebt weiter nach vorne. Die Skulptur von Stephan Balkenhol symbolisiert diese Bewegung. Wir sind weltoffen und bleiben nicht stehen!“ 

Hans-Jürgen Fip (Heinrich Fip GmbH & Co. KG): „Die von Stephan Balkenhol erschaffene Skulptur macht in seiner künstlerischen Gestaltung treffsicher das Thema der Mobilität deutlich. Wir freuen uns mit unserer Zustiftung Beitrag zur Realisierung des Projektes leisten zu können.“ 

Jil Hellmann Regouby (Hellmann Worldwide Logistics Se & Co. KG): „Ein Speditionsunternehmen verkörpert die Verzahnung von Mensch und Transport; also Mensch-mit-Schiene oder Mensch-mit-Straße. Eine an sich starre Infrastruktur ermöglicht die Beweglichkeit unserer Gesellschaft – eine Verkettung von Transportgütern und von menschlichen Beziehungen über große Distanzen hinweg. Der ‚Homo Mobilis‘ ist ein vernetzter Mensch, ein Beziehungsmensch. Das Projekt von Stephan Balkenhol macht dies auf Anhieb greifbar und bereitet und Freude. Deswegen unterstützen wir es gern.“ 

Nils Köster (Köster GmbH): „Ich finde es wichtig, dass sich starke Unternehmen aus Osnabrück für die Region engagieren. Der Bahnhof ist das Eintrittstor für viele Besucher Osnabrücks. Unsere Stadt hat die große Chance sich in den nächsten Jahren als attraktives Oberzentrum zu etablieren. Vis a vis vom Bahnhof entstehen in den nächsten Jahren mit dem Lokviertel und dem Magnum Areal herausragende Quartiersentwicklungen. Ich möchte als Unternehmer mithelfen, meine Heimatstadt noch attraktiver zu machen und freue mich, dass wir dabei unterstützen dürfen, mit der nicht zu übersehenden Skulptur von Stephan Balkenhol ein Stück weite Welt nach Osnabrück zu holen!“  

Johannes Hartig (Stiftung der Sparkasse Osnabrück): „Ich freue mich, dass der Bahnhof Osnabrück und damit unsere Stadt eine so bedeutende Skulptur erhält. Die Stiftung der Sparkasse Osnabrück fördert dieses Projekt sehr gerne um dazu beizutragen, dass Kunst im öffentlichen Raum und somit ein Ort der Begegnung und des Dialogs entsteht. Menschen bewegen sich und entwickeln sich immer weiter. Wichtig dafür ist der Austausch und die Gemeinschaft – in der heutigen Zeit ein wesentlicher Beitrag zur Förderung von Zusammenhalt und Verständigung.“ 

Felix Osterheider (Felicitas und Werner Egerland Stiftung für europäische Jugendförderung): „Mobilität verbindet Menschen über Ländergrenzen hinweg. Und die Felicitas & Werner Egerland Stiftung hat sich der europäischen Jugendförderung verschrieben. Insoweit ist uns wichtig, dass der ‚Homo Mobilis‘ nicht alleine betrachtet, sondern auch erklärt und in seiner Wirkung jungen Menschen vermittelt wird.“

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Galerie

  • Totale: Fotografien im Rahmen der Enthüllung der Skulptur „Homo Mobilis“ am Hauptbahnhof in Osnabrück
  • Enthüllung: Fotografien im Rahmen der Enthüllung der Skulptur „Homo Mobilis“ am Hauptbahnhof in Osnabrück
  • Rede Oberbürgermeisterin: Fotografien im Rahmen der Enthüllung der Skulptur „Homo Mobilis“ am Hauptbahnhof in Osnabrück
  • Kurator Walter Smerling mit Künstler Stephan Balkenhol. Fotografien im Rahmen der Enthüllung der Skulptur „Homo Mobilis“ am Hauptbahnhof in Osnabrück
  • Sponsoren: Fotografien im Rahmen der Enthüllung der Skulptur „Homo Mobilis“ am Hauptbahnhof in Osnabrück